Connect Center- Escape Room Adventskalender 2024

"Das ist doch jetzt nicht dein Ernst", fluchte Mats keuchend. 

Am liebsten hätte er Hannes mit seiner Rechten einen ordentlichen Schwinger verpasst. Doch seine Neugier war größer als seine Wut. 

"Wenn du mir damit sagen willst, welchen Wochentag wir gerade haben, spuck's einfach aus! Und was soll das alles hier? Wer sind diese Männer? Und was mich noch mehr interessieren würde: Wer bist du?" 

"Ich heiße tatsächlich Hannes, Polizeikommissar Hannes Friedman. Ich leite die Soko Weihnachtmannjäger." 

Jetzt verstand Mats gar nichts mehr, er ließ sich auf eine der Bänke sinken und spürte, wie plötzlich alle Anspannung und Kraft aus ihm wich. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich austricksen musste, aber ich hatte keine Wahl, wir mussten den Weihnachtsmannjäger kriegen. Sein erstes Opfer hat er vor sechs Tagen entführt, wenn der arme Kerl also überhaupt noch lebt, müssen wir ihn und die anderen beiden Weihnachtsmänner so schnell wie möglich finden, bevor sie verdursten oder verhungern. Wir waren uns ziemlich sicher, dass einer von euch beiden der Täter sein musste. Schließlich wart ihr die Einzigen, die nicht nur bei einem Schulungstermin der Stadt waren, sondern bei den beiden entscheidenden. Zwei der Opfer waren auch bei dem ersten Termin, das dritte bei dem zweiten anwesend. Außerdem hattet ihr beide ein gutes Motiv, du wegen dem Brand am Heiligen Abend, der dein Leben zerstört hat, und Toni mit seinem Vater, der buchstäblich an Weihnachten zugrunde gegangen ist. Du siehst, ich habe meine Hausaufgaben gemacht." 

"Aber warum habt ihr uns dann nicht einfach festgenommen und verhört?", fragte Mats ungläubig, während er zusah, wie Toni von zwei Uniformierten abgeführt wurde. 

"Weil wir dafür keine Zeit hatten. Wir wussten, dass der Gesuchte nicht nur hochgradig gefährlich, sondern auch ausgesprochen intelligent ist. Er hat es geschafft, diese Männer mitten in der Stadt zu entführen, ohne dass ihn jemand beobachtet hatte. Und die verrätselte E-Mail, die er ihnen zuvor jedes Mal geschickt hatte, sprach ebenfalls für jemanden, der alles ganz genau plant. Wenn wir Toni einfach nur befragt hätten, hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit alles geleugnet und wir hätten die Weihnachtsmänner nie rechtzeitig finden können. Es gab nur eine Möglichkeit: Ich musste den Jäger zum Gejagten machen. Die Rätsel sollten euch unter Druck setzen, genauso wie das vermeintliche Gift. Ich wusste, so würde der Weihnachtsmannjäger einen Fehler begehen. Beim Rätsellösen habt ihr euch beide gleich gut angestellt und auch meine subtile Befragung brachte keinen eindeutigen Hinweis. Da spielte ich meine Trumpfkarte. Denn in der Zeitung stand zwar, dass die Weihnachtsmänner betäubt wurden, aber nicht, dass wir auf dem zurückgelassenen Tuch Diethylether gefunden haben, der eindeutig nicht gekauft, sondern selbst destilliert worden war. Ziemlich clever von Toni, so hinterließ er keine Spuren auf irgendwelchen Online-Portalen oder auf dem Schwarzmarkt. Aber um Äther herzustellen, muss man sich mit Chemie schon ziemlich gut auskennen. Weder bei dir noch bei Toni konnten wir im Lebenslauf einen Hinweis auf eine chemische Ausbildung finden. Wir mussten euer Wissen also testen. Unter Extrembedingungen, die keine Zeit zum Nachdenken und Spielchenspielen lassen."

"Die ganzen Rätsel davor waren also einfach nur Ablenkung?" Mats schwirrte der Kopf. „Ich will jetzt nur noch hier raus", sagte er schlieẞlich.

 „Kein Problem, ein Streifenwagen bringt dich, wohin du willst. Wo soll's den hingehen?", fragte Hannes. 

Mats dachte an Tonis Worte, er war vielleicht ein Psychopath, aber in einem hatte er recht gehabt, dass man Weihnachten mit den Menschen verbringen sollte, die man liebt. 

„Zu meiner Freundin Lena, ich glaube, ich schulde ihr einen Ausflug zum Weihnachtsbaumverkäufer."