Nachdem sie den Buchstaben schneckenförmig gefolgt waren, ergab sich das Wort Christbaumkugeln", weswegen sie eine rote Kugel nach der anderen vom Baum nahmen und auf dem Boden zerschellen ließen.
Sie hatten bereits die Hälfte der Kugeln zerstört, als Mats zwischen den unzähligen Scherben einen Schlüssel entdeckte, der im Inneren einer der Kugeln geklebt haben musste.
Ohne auf die scharfen Kanten der Kugelreste zu achten, griff er danach, stürmte zu der massiven Holztür und zog sie mühsam auf. Doch hinter der Tür lag nicht die Freiheit, sondern eine Art Labor mit chemikalischen Aufbauten im vorderen Bereich und Bänken und Stühlen im hinteren.
Mats erkannte, dass sie vermutlich gar nicht in einer Fabrik gewesen waren, sondern in einer verlassenen Schulanstalt oder Universität.
Toni und Mats zwängten sich durch die Tür, die hinter ihnen wieder schwer ins Schloss fiel Auf den Tischen waren verschlossene Gläser aufgereiht, darin Flüssigkeiten, Pulver und Würfel in den unterschiedlichsten Farben. Die Etiketten darauf erinnerten Mats vage an den Chemieunterricht, in dem er meistens Comics unter der Bank gelesen hatte. Ein Bunsenbrenner loderte unter einem Reagenzglas und in einem Erlenmeyerkolben brodelte es leise vor sich hin. Ganz offensichtlich war erst vor Kurzem jemand hier gewesen. Erst jetzt bemerkte Mats den beißenden Geruch, der in der Luft lag und der ihm die Tränen in die Augen trieb.
Toni trat an den Versuchsaufbau heran und fixierte die kochende Flüssigkeit im Reagenzglas und den Behälter, der direkt danebenstand und auf dem Mats das Wort "Ammoniak" entzifferte. Plötzlich passierten mehrere Dinge beinahe gleichzeitig:
Die Flüssigkeit kochte über, das Reagenzglas platzte in der Hitze und die Flüssigkeit zerbarst in eine große Dampfwolke.
"Das ist Ammoniak-Gas!", schrie Toni entsetzt auf und hielt sich sein T-Shirt vor den Mund. "Das tötet uns in weniger als fünf Minuten!"
Mats warf sich auf den Boden und versuchte den Atem anzuhalten.
"Das wird nichts nützen", hörte er Toni dumpf hinter der Stoffschicht stöhnen. "Das Gas verbreitet sich im ganzen Raum. Wir müssen es irgendwie neutralisieren, sonst sind wir tot."
Toni rannte zu der Apparatur und zündete den Bunsenbrenner unter einem weiteren Reagenzglas an. Er kippte blitzschnell etwas in das Glas und wartet ungeduldig, bis die Flüssigkeit kochte und der Dampf in einen Kolben stieg, dort anscheinend abkühlte und eine klare Flüssigkeit aus der Apparatur heraustropfte. Diese fing er mit einem Kolben auf und ließ sie über einer kleinen Flamme verdampfen.
Mats hatte keine Ahnung, was Toni getan hatte, aber er merkte, wie der beißende Geruch langsam nachließ.
Doch er hatte keine Zeit, erleichtert zu sein, denn in diesem Moment öffnete sich die Holztür hinter ihnen und ein Dutzend Männer in schwarzen Uniformen und mit Gasmasken im Gesicht ergossen sich in das Klassenzimmer wie eine Horde Ameisen, die sich über eine große Heuschrecke hermachten. In den Händen hielten sie Waffen, die rote Lichtpunkte auf dem Boden und an den Wänden tanzen ließen.
Noch bevor Mats verstand, was geschah, waren die Männer losgestürmt. Mats hob die Arme in einer nutzlosen Geste der Abwehr, er hatte den Männern nichts entgegenzusetzen.
Doch sie liefen an ihm vorbei, nahmen nicht einmal Kenntnis von ihm und warfen sich stattdessen auf Toni, drückten ihn auf den Boden und legten ihm Handschellen an.
Mats protestierte und wollte seinem neuen Freund zu Hilfe eilen, als er plötzlich eine ruhige und bekannte Stimme hinter sich hörte: "Keine Sorge, jetzt ist alles vorbei."
Mats drehte sich ruckartig um und entdeckte zu seiner größten Überraschung Hannes, der von zwei der schwarz uniformierten Männer auf einer Krankenbahre in den Raum getragen wurde. Er sah völlig verändert aus, denn er grinste.
"Ich werde dir alles erklären, aber nur, wenn du ein kleines letztes Rätsel löst - um der alten Zeiten willen, schließlich hast du dich bisher ganz gut geschlagen in meiner kleinen Rätsel-Hölle und keine Sorge, das Gift ist völlig harmlos, es baut sich selbst nach 12 Stunden ab. Sollte euch nur ein bisschen unter Druck setzen. Noch ein bisschen Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, aber morgen früh bist du wieder so gut wie neu!"
1. M
2. F
3. S
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