Sie mussten kurz überlegen, bevor sie auf die Idee kamen, die Karte in der Mitte zu knicken und sie an den Spiegel zu halten. Die Zahl "803" erschien.
..Aber was machen wir damit?", fragte Hannes.
Mats ließ seinen Blick nach oben wandern, an der Wand entlang bis zur hohen Decke, in der ein großes Abluftgitter angebracht war.
„Schaut euch das mal an!", rief Mats. "Da hängt ein Zahlenschloss dran!"
"Na toll! Wie zur Hölle sollen wir denn da oben rankommen?", fragte Toni.
Hannes war schon dabei, auf eins der weißen Waschbecken zu klettern. Er stieg mit einem Fuß auf den Hahn, um sich nach oben zu drücken, und griff mit ausgestreckten Fingerspitzen nach dem Schloss, als die ganze Armatur ächzend unter seinem Gewicht nachgab und das ganze Becken aus der Mauer riss. Porzellan zerschellte auf den Fliesen, Wasser sprudelte aus einem Loch in der Wand und Hannes lag in einer schnell größer werdenden Wasserlache auf dem Boden.
,,Verdammt", stöhnte er und hielt sich seinen Knöchel. ,,Ich glaube, der ist gebrochen. Wie sollen wir jetzt weitermachen?" Mats betastete Hannes' Fuß und spürte eine Kante unter der Haut, die nichts Gutes verhieß.
„Ich glaube, ich bin der größte von uns, ich komme vielleicht auch von der Seite ran", sagte er, legte Hannes' Fuß ab und stieg behutsam auf das Waschbecken direkt neben den Resten der Zerstörung. Er streckte sich nach dem Zahlenschloss und stellte die Rädchen auf 803.
Das Schloss sprang auf, und Mats konnte das Gitter nach oben herausheben und in den Abluftschacht wuchten, der horizontal über dem Raum verlief. Er musste all seine Kraft zusammennehmen, um sich in den metallenen Gang zu ziehen, der kaum breiter war als er selbst und in dem ihn nichts als Dunkelheit erwartete. Er atmete erst einmal tief durch, bevor er den Kopf wieder ins Helle herausstreckte und Hannes und Toni seine Hand anbot.
,,Ich glaube, ich schaffe das nicht...", sagte Hannes. Mühsam rappelte er sich auf, doch als er das verletzte Bein belasten wollte, zuckte er zusammen und unterdrückte ein Aufstöhnen.
,,Dann lass uns beide vorgehen und Hilfe holen", schlug Toni vor.
,,Wir können Hannes doch nicht hier zurücklassen!", protestierte Mats.
,,Wir haben aber keine andere Wahl", sagte Toni. ,,Und außerdem ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir allein weitergehen.“
Hannes starrte Toni mit einem kalten Blick an und sagte in einem leise drohenden Ton: ,,Was willst du damit sagen?"
,,Ich meine ja nur, dass du vorhin das Plätzchen, das ich dir geben wollte, abgelehnt hast. Schon seltsam oder? Außer natürlich du wusstest von dem Gift..."
,,Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!", verteidigte Hannes sich aufgebracht. ,,Warum hast du mir das Plätzchen denn überhaupt angeboten? Vielleicht bist du ja unser Giftmischer und Entführer!"
Toni machte zwei schnelle Schritte auf Hannes zu und baute sich vor ihm auf. ,,Ich hab mit diesem ganzen Mist hier nichts zu tun. Aber du, mit dir stimmt irgendetwas nicht! Dafür hab ich einen Riecher!"
Mats lag oben im Lüftungsschacht und sah hilflos auf die Situation herab. Er hatte keine Ahnung, auf wessen Seite er sich schlagen sollte. Beide Männer waren plötzlich auffallend schnell aggressiv geworden. Eine Reaktion, die Mats so nicht erwartet hatte. Versteckte sich hinter einer der beiden unschuldigen Fassaden ein psychopathischer Entführer?
Mats sah sich um, da entdeckte er über sich am oberen Rand des Schachts eine Taschenlampe, die mit Klebeband festgeklebt worden war. Statt eines normalen Einschalters wies sie an der Seite nur ein seltsames Muster und eine gravierte Figur auf.
1. Den zweiten Kreis
2. Den vieren Kreis
3. Den achten Kreis
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