17. Dezember

Mats hatte alle Tische durchnummeriert und diejenigen, die Spaghetti Bolognese bekamen, markiert. Das Muster hatte das Wort WC ergeben, also machten sie sich wieder auf den Weg zu den Toiletten.

"Warum machen wir eigentlich immer genau, was dieser Verrückte uns vorschreibt", fragte Toni.

"Weil das bisher die einzigen Tipps waren, die uns überhaupt weitergebracht haben", antwortete Hannes.

"Kann schon sein, aber vielleicht will er uns auch nur beschäftigen, damit das Gift seine Wirkung tun kann. Habt ihr auch so wahnsinnige Kopfschmerzen? Und langsam sehe ich seltsame Flecken, wenn ich versuche, etwas genauer zu fokussieren." Toni blinzelte mit den Augen.

Auch Mats merkte, dass es ihm immer schwerer fiel, sich zu konzentrieren.

"Ja mir brummt auch der Schädel", gab Hannes zu. "Und mir ist auch ein bisschen schwindelig."

Auch wenn es ihre Flucht erschwerte, war Mats froh, dass er nicht der Einzige was der mit den Vergiftungserscheinungen zu kämpfen hatte. Immerhin war das doch ein Hinweis darauf, dass sie alle drei im gleichen Boot saßen. Es sei denn, einer simulierte, dachte Mats, als sie den alten Toilettentrakt erreichten.

"Mögt ihr Weihnachten?", frage Hannes unvermittelt.

"Also nach heute nicht mehr", witzelte Toni und untersuchte die lange Reihe an Waschbecken

"Nein, jetzt mal in Ernst. Ich meine, von mir aus können wir das ganze Getue auch einfach ausfallen lassen. Wenn meine Frau nicht wäre, würde ich mich ab dem ersten Advent an liebsten in unserer Wohnung vor dem Fernseher verbarrikadieren, damit ich diesem ganzen Froh- und Glitzerwahnsinn aus dem Weg gehen könnte."

"Ich mache mir eigentlich auch nicht so viel aus Weihnachten", gab Mats zu und strich unwillkürlich mit dem Daumen über seine Brandnarbe.

"Warum?", fragte Hannes nach, als Mats nicht weitersprach.

"Schlechte Erinnerungen. Das erzähle ich euch gerne, wenn wir hier draußen sind." Mats hatte mit einer solchen Bestimmtheit geantwortet, dass Hannes nicht weiter nachhakte und sich stattdessen an Toni wandte. "Und du?" fragte er.

"Ich komme aus einer sehr gläubigen Familie", sagte Toni. "Bei uns war Weihnachten immer sehr wichtig. Schließlich feiern wir die Geburt von Jesus Christus. Aber ich muss zugeben, dass ich seit dem Tod meines Vaters nicht mehr die gleiche Weihnachtsfreude spüre. Es geht nur noch um Geschenke und Konsum. Schlechte Menschen machen gute Geschäfte. Niemand denkt noch an den ursprünglichen Sinn desFestes." Hannes nickte kurz und ging dann zu den Überresten der Toilettenkabinen und untersuchte sie mit scharfem Blick.

Mats sah sich die lange Reihe von Wasserhähnen und die Spiegel genauer an. Einige der Scheiben waren gesprungen, sodass sein Spiegelbild ihn mit einem seltsam verzerrten Gesicht anstarrte. 

"Das Wasser scheint noch angeschlossen zu sein." Er deutete in die Richtung eines Wassertropfens, der an einem der Hähne baumelte.

"Seht mal, was ich in einer Toilettenkabine gefunden habe",  sagte Hannes und hielt triumphierend eine kleine Karte in die Höhe. Darauf war ein seltsames Muster gedruckt, das für Mats überhaupt keinen Sinn ergab.

Was ist auf der Karte?

1. Ein Code

2. Ein Wegweiser

3. Ein Schlüssel

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