16. Dezember

Der Wolf unter den Lämmern? Was soll das denn bedeuten?", fragte Toni nervös und griff sich wieder an seine Halskette. 

Diesmal erkannte Mats, dass es sich um ein kleines, goldenes Kruzifix handelte.

"Was schon?", antwortete Hannes gereizt. Dass einer von uns ein falsches Spiel spielt. Der Weihnachtsmannjäger ist einer von uns.

Der Gedanke erschütterte Mats. Bisher war die Bedrohung abstrakt gewesen. Irgendein verrückter Psycho, der sie aus seinem dunklen Kämmerchen heraus beobachtete. Und Mats war zumindest nicht allein gewesen im Kampf gegen diesen Unbekannten. Hatte Verbündete gehabt. Aber jetzt war plötzlich alles anders. 

Er warf einen schnellen Blick zu Toni, er wirkte irritiert und verunsichert. Wenn tatsächlich er sie entführt hatte, war er auf jeden Fall ein guter Schauspieler. 

Hannes wirkte gefasster, doch Mats konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Mann, den er erst vor Kurzem von seinen Handschellen befreit hatte, ihn vielleicht töten wollte. Trotzdem spürte er, wie er in seinen Jackentaschen die Hände zu Fausten ballte.

"Das macht doch alles gar keinen Sinn", sagte Toni. „Wenn einer von uns der Weihnachtsmannjäger wäre, warum beobachtet uns dann jemand mit Kameras?"

Mats zuckte mit den Schultern. „Wer weiß, vielleicht hat der Typ auch einfach Spaß daran, sein kleines Kammerspiel aufzunehmen und sich dann ganz genüsslich in seiner Paraderolle als Opfer anzuschauen, nachdem er uns um die Ecke gebracht hat."

"Auf jeden Fall gibt es hier noch mehr Kameras", stellte Hannes fest und deutete mit dem langen Zeigefinger auf eine etwa fünf Zentimeter große dunkle Halbkugel, die an der Decke über der Mitte des Raums klebte wie eine riesige schwarze Spinne.

Lasst uns mal nachsehen, ob wir hier irgendetwas Nützliches finden können", schlug Mats vor. Die drei Weihnachtsmänner durchsuchten die Kantine, wobei sie sich immer dicht beieinander hielten. Ganz so, als ob keiner die anderen aus den Augen lassen wollte.

Eine Tür führte sie zu den früheren Umkleiden. Alte Spinde mit herausgerissenen Türen starrten sie an wie tote Augen. Dahinter fanden sie einen Waschraum mit Toiletten und Gemeinschaftsduschen.

Auf der anderen Seite der Kantine gab es einen Ausgang zu einem von oben bis unten hell gefliesten Raum, in dem Kabel aus der Wand ragten. Vermutlich hatte sich hier früher die Küche befunden, doch jetzt herrschte nur trostlose Leere.

Das einzige Einrichtungselement war eine riesige alte Magnettafel, an die vor Jahren wohl das Rezept des Tages, die Schichteinteilung und Ähnliches geheftet worden war und an der jetzt nur noch ein einziger Zettel prangte.

Hannes nahm ihn ab und schaute ihn sich mit zusammengekniffenen Augen an.

Auch Mats und Toni sahen ihm neugierig über die Schulter.

,,Entweder ein alter Essensplan oder schon wieder ein verdammtes Rätsel", knurrte Hannes.

,,Vielleicht will er den cleversten von uns gehen lassen und nur die dummen Weihnachtsmänner töten", scherzte Mats.

,,Na, dann lass mich lieber mal einen Blick auf den Zettel werfen", sagte Toni und nahm Hannes das Papier aus der Hand.

Wo sollten die Drei weitersuchen?

1. In der Küche

2. In den Toiletten

3. In den Umkleiden

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