09. Dezember

Dass die Milch nicht sauer ist, beweist übrigens gar nichts", sagte Mats an Toni gerichtet. H-Milch wird zwar schlecht, aber nicht sauer, weiß ich aus eigener Erfahrung." Er dachte an seinen Kühlschrank, in dem sich wahrscheinlich mehr abgelaufene Lebensmittel befanden als essbare. Toni zuckte nur mit den Achseln.

Hannes hatte sich in der Zwischenzeit offensichtlich wieder etwas gefangen. Trotzdem blieb er schweigsam, und Mats bemerkte, wie er Toni einen prüfenden Blick zuwarf, als er sich unbeobachtet fühlte. 

Mats fragte sich, ob der Rätselwahnsinn nun endlich ein Ende hatte, schließlich war dies der erste Raum gewesen, in dem sie nicht hatten knobeln müssen.

"Irgendwer treibt hier ein ganz gemeines Spiel mit uns", durchbrach er schließlich das ratlose Schweigen der drei. „Wir müssen etwas über die Hintergründe herausfinden. Warum wir? Was haben wir drei gemeinsam?"

"Du meinst, außer der Tatsache, dass wir Weihnachtsmänner sind?", fragte Toni ihn feixend.

,,Da muss noch mehr sein", überlegte Mats laut. Haben wir uns vielleicht schon mal irgendwo getroffen?"

„Der einzige Ort, an dem ich mit anderen Kerlen unserer Sorte zusammen war, ist die Schulung", sagte Hannes. ,,Du meinst die Schulung für Weihnachtsmänner vom Bezirksverband? Da war ich auch!", rief Toni und sein Blick wanderte erwartungsvoll zu Mats. Der schaute ungläubig zurück und fragte dann nach: ,,Am 28.11.?" Genau!", stimmte Toni ihm zu und auch Hannes nickte. Um sich nicht unnötig erklären zu müssen, erwähnte Mats nicht, dass er bereits eine Woche vorher bei der Schulung gewesen war. Allerdings nur kurz. Am Anfang war es ihm noch wie eine gute Idee erschienen, sich als offizieller Weihnachtsmann bei der Stadt anzumelden. Schon allein, weil er damit vermutlich dem Festtagsabend bei Lenas Familie entgehen konnte. Als er sich dann aber die ersten zehn Minuten des Vortrags angehört hatte, war ihm der ganze Weihnachtszirkus plötzlich doch zu viel geworden. Es hatte sich angefühlt, als ob süẞsaurer und klebriger Glühwein ihm den Magen zusammenziehen würde. Sein Verhältnis zu Weihnachten war seit dem Vorfall mit seinem Vater einfach gespalten. Er hatte sich krank entschuldigt und war stattdessen in seine Lieblingsbuchhandlung gegangen, um sich abzulenken. Noch am selben Abend hatte er seinen Rückzieher bereut. Das Geld wurde langsam knapp, und so war er froh gewesen, dass es noch einen zweiten Schulungstermin in der folgenden Woche gegeben hatte.

,,Kein Wunder, dass wir uns nicht erkannt haben. Schließlich stecken wir jetzt in unseren Kostümen", sagte Toni.

,,Nicht nur das", brummte Hannes. ,,Auf dieser Schulung waren mindestens 50 Leute. Ich kann mich an kein Gesicht erinnern. Erst recht nicht an eins, das ,psychopathischer Entführer' auf die Stirn gedruckt hatte."

Trotzdem muss sich der Weihnachtsmannjäger unter diesen Männern befunden oder uns zumindest dort beobachtet haben", stellte Mats fest und trank seine Tasse mit Milch aus.

Er verschluckte sich beinahe, als er auf dem inneren Boden der Tasse eine neue Nachricht entdeckte.

Was erfahren sie in der Nachricht?

1. ... dass sie sich beeilen müssen

2. ... wie sie aus dem Keller entkommen können

3. ... wer der Weihnachtsmannjäger ist

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